mal was zur Erklärung vorneweg...
Jeder der Cree kennt, weiß, dass mein Besen immer für Überraschungen gut ist und stets ganz ganz genau weiß was sie will und wie sei es will. So haben andere Hündinnen ihren ganz normal gleichmäßigen Rhythmus wann sie läufig werden und so... bei Cree ist das anders - Rhythmus braucht sie nicht, denn sie macht sich ihre Welt wie sie ihr gefällt. Leider ist aber genau das für mich als Züchterin echt ne riesen große Herausforderung... so viel Geduld wie mir Cree abverlangt, hat mir noch keine meiner Hündinnen abverlangt. Aber irgendwie liebe ich sie auch genau dafür... dafür dass sie mir zeigt Hey Frauli es geht nicht alles nach Plan in der Natur!
01.06.2025
Stell dir vor Du bist mit dem Camper unterwegs und ahnst nichts schlimmes... und dann siehst du am Morgen einen Tropfen... uahahahah ihr könnt euchnicht vorstellen wie schnell ich ein Taschentuch zur Hand hatte und alle Mädels kontrolliert hatte und eine... ja eine schaut mich von oben herab an... ja ich bin läufig Frauli... haste da etwa nen Problem damit??? Neeee Creee auf gar gar keinen Fall - ich freu mich einfach nur wie ein Schnitzel!!!
Aber da wir ja im Camper unterwegs auf einer kleinen Auszeit waren, hieß es jetzt erst mal: Einatmen... Ausatmen... und weiter Kraft tanken. Morgen können wir weiter planen, rechnen und uns freuen... aber nur ganz kurz noch ein mini kleiner Einwurf... ich hab wieder Kleeblätter gefunden!!!
02.06.2025
Ich habe mit meiner Tierärztin gesprochen.... und wir haben uns einen Plan gemacht… schließlich steht Pfingsten vor der Türe und wir wollen auf gar keinen Fall den richtigen Zeitpunkt verpassen…. Deshalb werden wir am Samstag (Tag 7) den ersten „Nervenberuhigungs Progesteron“ Test machen….
07.06.2025
Also ich muss sagen… ich wusste das der Prog Wert heute noch nicht so hoch sein wird das ich sofort ins Auto steigen muss, um loszufahren aber ich wusste auch, dass ich diesen Wert dringend brauche, um meine Nerven zu beruhigen. So sind wir pünktlich um 9:30 Uhr beim Arzt gewesen und haben einen kleinen schnellen Pickser Blut abgenommen. Die Auswertung des Testes erfolgt über das Idex Verfahren Und dauert circa 15-20 Minuten. Diese Zeit wartete ich vor der Praxis. Als dann die Sprechstundenhilfe mir den Zettel mit dem Wert 0,3 ng/ml war ich absolut entspannt. Pfingsten können wir noch ganz beruhigt zu Hause verbringen. Der nächste Test wird am Dienstag Stattfinden. Ich bin schon so gespannt, ob sich etwas verändert bis dahin. Jetzt nutzen wir erst mal das lange Pfingstwochenende um das Wohnmobil fit zu machen und alles, was wir für die Flitterwochen von Queen brauchen einzupacken.
10.06.2025
Die Tröpfchen die Cree verliert werden schon ziemlich hell, man sagt "Fleischwasserfarben" sagt man und das ist ein Anzeichen dafür, dass wir uns langsam aber sicher in Richtung des Tages X bewegen. Umso nervös war ich heute morgen als ich zum TA zum nächsten Prog Test gefahren bin. Cree hat sich wirklich tapfer geschlagen und nur ganz klein bisschen gezittert... ein kleiner Pickser und schon wars vorbei. Für das Ergebnis des Test muss man ca. 20 min warten... glaubt mir die können sehr sehr lang werden. 1,8 ng/ml sagte mir dann die Sprechstundenhilfe. Was heißt dies? Das der LH Peak entweder heute oder spätestens morgen stattfindet. Der LH-Peak bezeichnet den plötzlichen, starken Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) im Blut der Hündin. Dieses Hormon wird von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet und löst den Eisprung (Ovulation) aus. Nach dem LH-Peak erfolgt der Eisprung etwa 48 Stunden später. Die Eizellen der Hündin sind zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht befruchtungsfähig – sie reifen erst weitere 24 bis 72 Stunden nach dem Eisprung, was bedeutet, dass der optimale Deckzeitpunkt etwa 2 bis 3 Tage nach dem LH-Peak liegt.
Ich habe mir echt das Hirn zerbrochen, wie ich es am besten hinbekomme noch mal zu testen, aber trotzdem nicht all zu viel Stress für Cree zu machen. Ich muss halt auch bedenken, dass ich mindestens 8 Stunden bis zu Gamba unterwegs bin. Deshalb hab ich am Abend nach vielen Hin und her beschlossen, einfach bereits morgen in Richtung zu Gamba zu fahren, Cree kennt unser Wohnmobil und liebt es darin in ihrer Hundelounge (Garage) zu reisen, also ist es mit Sicherheit entspannter als im Auto. Zusätzlich hat sie so ihr fahrendes Zuhause einfach dabei. Die nächsten Prog Tests machen wir dann einfach ganz entspannt direkt dort vor Ort und bleiben so lang bis es passt. Campen dürfen wir auf der Wiese wo sowohl Cree als auch Eihwaz gezeugt wurden, dort wo auch Gamba und Cree sich das erste mal zum kennenlernen getroffen haben... drückt die Daumen das alles klappt und wir eine entspannte Fahrt haben.
11.06.2025 - 13.06.2025
Finally Crazy Amore – The Making of
Was für schöne und doch zugleich aufregende Tage voller Emotionen liegen hinter uns … Tage, an denen Lachen, Weinen, Hoffen, Bangen, Erleichterung – aber auch Sorgen – sich fast stündlich abwechselten. Aber fangen wir ganz einfach mal ganz am Anfang an … Am Tag 10 ihrer Läufigkeit hatte Cree einen Progesteronwert von 1,8 – also kurz vor dem LH-Peak, der den Eisprung anzeigt. Ich wusste, dass wir mindestens acht Stunden Fahrt zu Gamba einplanen müssen, und ich wusste auch, dass Cree’s Progesteron – wenn es einmal steigt – schnell steigt. Also haben Hans und ich beschlossen, dass wir am Mittwoch, also an Tag 11, ganz entspannt in Richtung Gamba starten und die nächsten Tests direkt vor Ort machen. Gesagt, getan: Bei Ankunft im Sauerland war der Wert bei 6,16 und die erste Zytologie sagte: Ja, die Zellkerne lösen sich auf – wir sind auf dem richtigen Weg! Perfekt – also haben wir noch ganz, ganz entspannt auf der Wiese gecampt, auf der Eihwaz gezeugt wurde. Am Donnerstag hatten wir um 11:15 Uhr einen Termin für eine erneute Progesteronmessung und Zytologie in der Praxis. Morgens auf der Wiese waren die Schwestern schon ganz wusselig, blinkten und standen um die Wette. Was war ich auf das Untersuchungsergebnis neugierig! Die Zytologie zeigte das Zellbild, auf das wir gehofft hatten, und der Progesteronwert lag bei 9,8 – also standen beide Zeichen auf grün. So wurde für den Nachmittag ein Date mit Gamba vereinbart. Ich muss gestehen: Ich hatte große Angst … Wie würde Cree reagieren? Erinnerte sie sich noch an das erste harmonische Treffen mit Gamba? War sie freundlich, war sie bereit? Und was soll ich sagen … Gamba kam, sah seine Cree – und hatte Herzchen in den Augen. Und meine Crazy Creezzzyyy hat mich mal wieder überrascht: Sie war sofort Feuer und Flamme, sofort verliebt. Sie rannten Seite an Seite über die Wiese, spielten – und ja, sie taten es … nicht nur einmal, sondern mehrmals. Manchmal im hohen Gras, manchmal hinter dem Wohnmobil, manchmal einfach mitten auf dem Weg … Sie waren wirklich wie zwei verliebte Teenager. Mein Herz hüpfte vor Freude und ich war sooooo erleichtert. So oft hatte ich mir im Vorfeld den Tag X für meine Cree genau so vorgestellt: harmonisch und so, dass sie auch Spaß daran hat. Gamba lutschte ihre Ohren wie Bonbons, knabberte an Cree’s Rute wie an Salzstangen, und immer wieder blickte er sie ganz verliebt an. Ja, ja, ich höre euch – ich vermenschliche es, das sei ja nur der Trieb und jajaja. Nee – das war es nicht. Denn jeder, der Hunde hat, weiß, dass auch sie uns durch Mimik und Gestik ihre Gefühle und Emotionen zeigen können. Aber genug ausgeschweift. Es ging auf der Wiese nicht nur heiß her – es war auch heiß. Temperaturen um die 30 Grad. Cree und Gamba verausgabten sich völlig, und so beschlossen wir, eine Pause zu machen und uns am Abend, wenn es kühler ist, noch einmal zu treffen. Ihr fragt euch jetzt: Hä? Warum, wieso …? Dafür muss ich etwas mehr ins Detail gehen, wie so ein Deckakt eigentlich abläuft. Ich verspreche, ich versuche es nicht zu wissenschaftlich zu erklären: Nach dem Eindringen des Rüden in die Vulva der Hündin wird zunächst eine kleine Menge Vorsekret und dann der „goldene Schuss“ Samen abgegeben. Wenn die Erektion erfolgt ist, bildet sich beim Rüden ein Schwellkörper, der das sogenannte „Hängen“ verursacht – die Hündin wird dadurch sprichwörtlich an ihn gebunden. Dieser Zeitraum kann von wenigen Minuten bis hin zu Stunden dauern. Währenddessen erfolgt der sogenannte „Spülgang“, bei dem der Rüde erneut Sekret abgibt, das die zuvor abgegebenen Samenzellen noch weiter in Richtung der Zervix der Hündin spülen soll. Zurück zu Cree und Gamba: Cree hatte sich für ihr Date extra hübsch gemacht, ihre Stöckelschuhe angezogen. Gamba – wenn auch kein typischer kleiner Italiener – ist ein wenig kleiner als meine Cree. Und genau da hatten die beiden bei dem Hängen einen kleinen Hänger: Es kam nicht zu dieser letzten Phase, die ich euch gerade beschrieben habe – dem Finale, dem Spülgang. Cree wartete den ganzen Nachmittag sehnsüchtig darauf, dass ihr Gamba zurückkommt. Ihr Blick war nur auf das Tor gerichtet, und als es aufging, stand sie sofort parat und präsentierte sich ihm – so, dass ich direkt rot wurde. Sie taten es wieder und wieder, und wir ließen ihnen ihre „Privatsphäre“. Doch irgendwann schrie Cree auf – ich voller Panik … Ich hatte sie selbstverständlich im Vorfeld aufgeklärt und ihr gesagt, dass es am Anfang auch mal weh tun kann und sie sich daran erinnern soll, wie schön es sich beim letzten Mal angefühlt hat. Aber typisch Cree – sie wird sich gedacht haben: „Lass sie reden, s’Frauli übertreibt wieder – und Indianermädchen kennen keinen Schmerz“, und so … Gamba stand da – und kein Witz – Cree schaute und schnüffelte mit gaaaanz großen Augen an dem Teil, das gerade noch in ihr gesteckt hatte … Wir beschlossen, das Date am Freitag noch einmal zu wiederholen, obwohl ich mir sicher war: Der eine oder andere kleine blinde Passagier befindet sich bestimmt schon in Crees Bäuchlein … Als Datingplace wählten wir diesmal ein schattiges Plätzchen bei Cree’s Papa zuhause, bei den Mashambani’s – inklusive klimatisiertem Rückzugsort. Cree war so süß – sie stellte sich an einen Hang, ging förmlich in die Knie, so verliebt himmelte sie Gamba an. Dieser probierte es vom Podest aus, probierte es von vorne und hinten – und ja, er fand wieder das richtige Loch … aber Cree war einfach zu groß. Hier muss ich noch mal kurz ausholen: Der Rassestandard sieht vor, dass Hündinnen nicht mehr als 66 cm und Rüden nicht mehr als 69 cm groß sind. Cree ist eine langbeinige Hündin – deshalb suchte ich im Vorfeld ganz gezielt nach einem kleineren Rüden, um nicht zu riskieren, dass die Welpen aus dieser Verpaarung außerhalb des Standards liegen. Gamba ist kleiner als Cree – das habe ich bewusst so gewählt. Cree hat viele Geschwister, die trotz kleinem Vater hochbeinig und groß sind. Das wollte ich nicht noch mehr potenzieren. Dass diese Entscheidung mich dann aber vor die Wahl stellte, die ich gestern treffen musste, hätte ich nie gedacht. Nennen wir es Züchterego, nennen wir es den Wunsch nach Bestätigung, dass es geklappt hat. Es kam nicht zu dem Hängen, wie ich es mir als Züchter vorgestellt hätte. Ich stand innerhalb weniger Stunden wieder einmal vor Entscheidungen, die man eigentlich nicht innerhalb von Stunden trifft. Ich hatte mir bewusst keinen Plan B überlegt – ich war felsenfest überzeugt, dass Cree und Gamba sich genauso lieben, wie sie es gezeigt hatten. Aber was tun? Nur hoffen, dass die mehrmaligen Deckakte ohne Hängen erfolgreich waren – und im schlimmsten Fall bleibt Cree leer, obwohl sie sich selbst offensichtlich so sehr wünscht, Mama zu werden? Hans und ich haben uns wirklich das Hirn zermartert. Sollen wir wegen eines fehlenden Hängens unsere Zucht aufgeben? Noch Jahre warten, bis Eihwaz vielleicht zuchttauglich ist und ihren Mister Right findet? Oder doch noch einmal mit Cree’s Mama Djani einen „Finally Last Dance“ wagen? Ihr wisst, ich höre bei solchen Dingen sehr auf mein Bauchgefühl. Und ich fragte mich die ganze letzte Woche schon, warum Djani genau eine Woche nach ihrer Tochter läufig wurde – viel zu früh für ihren Rhythmus. Will sie uns sagen, dass wir sie noch nicht abschreiben dürfen? All das ging mir durch den Kopf – und ich musste eine Entscheidung treffen: Was tun, wie geht es weiter mit den Crying Wolfs Ridgebacks und unserer „Finally Crazy Amore“? Es fehlte nur noch das Tüpfelchen auf dem „i“ – das „finally“. Denn dass zwischen Cree und Gamba Amore im Spiel war, war mehr als deutlich zu sehen. Also fragte ich Marcelo, den Besitzer von Gamba, ob er bereit wäre, mit mir in eine Klinik zu fahren, die sich auf Fortpflanzung spezialisiert hat. Ich wollte sicherstellen, dass anatomisch wirklich kein Hindernis besteht (obwohl das natürlich in den Voruntersuchungen gecheckt wurde) – und im Notfall Hilfe in Anspruch nehmen. Marcelo war bereit – weil auch er sich diese Verpaarung so sehr wünscht. Wir fuhren nach Dortmund zu Frau Dr. Mörke, die ich vorab informierte. Sie nahm mir sofort die Angst: „Frau Kölbl, das bekommen wir hin.“ Cree wurde untersucht – die Ärztin war begeistert. Sie sagte: „Das ist der perfekte Zeitpunkt – diese Hündin ist perfekt.“ Als Gamba dann dazukam, ließ er Cree keine Sekunde aus den Augen. Schon wieder wollte er sie direkt im Untersuchungsraum decken. Auch für die Ärztin war klar: Diese Verpaarung ist keine Züchterphantasie – die beiden passen einfach zusammen. Wir gaben Gamba vor Ort noch etwas Hilfestellung und brachten seinen Samen mithilfe eines Endoskops direkt vor das „Türchen“ in Cree’s Schleimhaut. Die Ärztin meinte, sie sei sicher, dass durch die natürlichen Deckakte zuvor bereits Spermien unterwegs seien – aber durch diese Unterstützung erhöhe sich die Chance auf kleine Cree’s und Gamba’s nochmals deutlich. Die Spermienqualität? Schulnote: Eins plus plus plus – perfekt also!!! Gestern und heute frage ich mich: Warum habe ich genau diesen Wurfnamen gewählt? Finally Crazy Amore – Cree & Gamba. Weil: Wie verrückt waren bitte diese drei Tage? Welche Achterbahnfahrt! Ich kann nur sagen: Niemand, der solche Entscheidungen einmal treffen musste – in wenigen Stunden – kann wirklich nachvollziehen, was einem in solchen Momenten alles durch den Kopf geht. Auch wenn ich ein Mensch bin, der sagt: Wir lassen der Natur ihren Lauf – das wisst ihr – liebe ich meine Zucht über alles. Sie ist meine Leidenschaft. Und manchmal trifft man Entscheidungen, von denen man nie geglaubt hätte, dass man sie je treffen wird. Und jetzt? Jetzt heißt es mal wieder: Warten. Warten, ob die Amore zwischen Creezzzyyy und Gamba Früchte trägt – und ob wir bald kleine Bambini im Bayerischen Wald begrüßen dürfen.
14.06.2025
Gestern Abend sind wir noch lange Zeit mit Anja und Marcello, den Besitzern von Gamba bei Pizza und Pasta zusammen gesessen, haben von den kleinen Bambinis geträumt und viel gelacht und philosophiert. Heute steht für uns die Heimreise an... wir machen es alles ganz ganz entspannt und in Ruhe, damit der Besen ja keinen Stress hat. Es ist dieser unscheinbare erste Abschnitt, in dem die Natur in vollkommener Stille arbeitet. In dem sich unter der Oberfläche etwas Großes vorbereitet – leise, unsichtbar und doch voller Leben.
Die Insemination liegt erst einen Tag zurück, und die Spermien haben sich längst auf den Weg gemacht. Unermüdlich, zielgerichtet, getragen von einem inneren Kompass wandern sie durch die Gebärmutterhöhle, vorbei an der schützenden Zervix, hinein in die filigranen Windungen der Eileiter – dorthin, wo das Leben beginnt. Sie erreichen die sogenannten Samenreservoirs, kleine geschützte Stellen im Eileiter, wo sie verweilen und geduldig warten. Sie warten auf den einen richtigen Moment. Auf die Begegnung mit einer Eizelle, die gerade dabei ist, sich für das Leben bereit zu machen.
Cree trägt in sich zu diesem Zeitpunkt nichts Sichtbares – und doch alles. Die Eizellen, die sie mit dem Eisprung freigesetzt hat, befinden sich in einem sensiblen Reifeprozess. Denn bei der Hündin sind Eizellen zum Zeitpunkt des Eisprungs noch nicht fertig – sie müssen erst in der Eileiterampulle, ganz in der Nähe der wartenden Spermien, weiterreifen. Und das tun sie nun. Still, geschützt, ungestört.
15.06.2025 Und dann beginnt das Wunder…
Meist zwischen dem zweiten und dritten Tag nach der Verpaarung – kommt dieser kostbare Augenblick: Die Eizellen sind reif, die Samenzellen durchdringen sie. Still. Ohne Licht, ohne Geräusch.
Und doch ist es ein Moment, der alles verändert. Zwei Zellen verschmelzen. Aus dem genetischen Erbe von Cree und Gamba entsteht etwas Einzigartiges. Ein kleiner, kaum greifbarer Anfang. Eine Zygote. Die allererste Zelle eines Wesens, das vielleicht schon jetzt seine Reise beginnt.
Doch es bleibt nicht bei dieser einen Zelle. Bereits wenige Stunden später beginnt sie sich zu teilen. Zwei Zellen. Dann vier. Acht. Sechzehn. Und so weiter. Die Zellen teilen sich, ohne dass der Embryo dabei wächst – alles bleibt zart und winzig. Aber der Bauplan ist da. Die Energie ist da. Das Leben ist da.
Zwischen dem sechsten und siebten Tag nach der Befruchtung machen sich die kleinen Zellpakete – inzwischen nennt man sie Morulae – auf den Weg in Richtung Gebärmutter. Sanft werden sie durch rhythmische Bewegungen und winzige Flimmerhärchen durch den Eileiter transportiert – Schritt für Schritt in die Gebärmutterhörner, wo sie sich niederlassen und auf die große Begegnung mit der Gebärmutterschleimhaut vorbereiten.
Und während all das geschieht, liegt Cree neben mir – ruhig, vertrauensvoll, mit diesem besonderen Ausdruck in den Augen, den nur eine Hündin trägt, die tief verbunden ist mit sich selbst. Sie weiß nichts von Zellteilung oder Eileiterampullen. Aber sie weiß vielleicht doch: Dass in ihr gerade etwas beginnt.
Etwas, das größer ist als Worte.
Woche 2 – Auf dem Weg ins Leben
(Tag 8 bis 14 nach dem Decken)
Die zweite Woche nach dem Decken ist eine Phase voller Bewegung – auch wenn man von außen noch immer nichts sieht. In Cree geschieht gerade ganz viel, auf kleinstem Raum, im Verborgenen. Es ist, als würde sich das Leben seinen Weg suchen – entschlossen, ruhig und voller Vertrauen.
Die befruchteten Eizellen, die sich vor wenigen Tagen in den Eileitern gebildet haben, sind inzwischen zu kleinen Zellhaufen herangewachsen – sogenannte Morulae. Winzig klein, und doch mit allem ausgestattet, was es braucht, um ein Hundeleben entstehen zu lassen. Diese kleinen Wunder befinden sich nun auf einer langsamen, ganz sanften Reise durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Sie werden dabei getragen – von rhythmischen Bewegungen der Eileiter, von Flimmerhärchen, die sie fast liebevoll vorantreiben. Und vor allem: vom Schutz und der Wärme, die Cree ihnen bietet.
Jeder dieser kleinen Zellhaufen ist einzigartig. Und jeder trägt bereits den vollständigen Bauplan in sich – für Fellfarbe, für Augenform, für all das, was einen kleinen Welpen ausmachen wird. Noch ist das alles unvorstellbar abstrakt. Und gleichzeitig fühlt es sich für mich so real an.
Ich beobachte Cree in dieser Zeit sehr genau. Sie schläft mehr, sucht meine Nähe, wirkt ruhig und bei sich. Manchmal sehe ich sie an und frage mich: Spürst du schon etwas? Weißt du, dass da etwas wächst in dir? Vielleicht weiß sie es. Vielleicht auch nicht. Aber ihr Körper weiß es. Und er tut alles dafür, dass diese kleine Reise gelingt.
Am Ende dieser Woche erreichen die Morulae schließlich die Gebärmutter. Dort angekommen, schweben sie noch frei – bereit, sich in den nächsten Tagen ihren Platz zu suchen. Einen Ort, an dem sie sich einnisten dürfen. Wo sie sich verbinden – mit Cree, mit dem Leben, mit dem, was vielleicht bald sichtbar wird.
Es ist eine Woche voller leiser Hoffnung. Eine Woche, in der man beginnt, sich zu fragen: Was wäre, wenn…? Und gleichzeitig: Was ist, wenn schon längst alles begonnen hat?
Woche 3 – Der Moment der Verbindung
(Tag 15 bis 21 nach dem Decken)
Jetzt beginnt eine der stillsten, aber bedeutungsvollsten Phasen der Trächtigkeit. In dieser Woche geschieht etwas, das mich jedes Mal tief bewegt – etwas, das man nicht sehen und nicht messen kann, aber von dem ich genau weiß: Es ist der Anfang der Bindung. Der Moment, in dem aus Möglichkeit Wirklichkeit werden darf.
Die winzigen Zellhaufen, die sich nun in Cree’s Gebärmutter befinden, sind nicht mehr einfach nur kleine Morulae. Sie sind inzwischen zu Blastozysten herangereift – kleine, hohle Zellkugeln, bereit, sich mit dem mütterlichen Organismus zu verbinden. Und genau das passiert jetzt.
Vorsichtig und mit einer unfassbaren Intelligenz der Natur beginnen sich die einzelnen Embryonen an der Gebärmutterschleimhaut festzusetzen. Sie nisten sich ein. Sie suchen sich ihren Platz. Und sie sagen damit: „Ich bin da. Ich will bleiben. Ich gehöre zu dir.“
Es ist ein stiller Dialog zwischen dem entstehenden Leben und der Mutter. Ein Dialog ohne Worte, aber voller Tiefe.
Die Gebärmutter beginnt sich nun zu verändern. Sie wird durchblutet, weich, empfänglich. Der Körper von Cree produziert ab jetzt Hormone, die diesen neuen Zustand stabilisieren. Ganz besonders wichtig ist dabei das Hormon Relaxin – es ist so etwas wie ein biologisches Willkommenszeichen für die kleinen Wesen, die sich gerade verbinden. Es lässt sich sogar ab Ende dieser Woche nachweisen – als erstes echtes Signal, dass neues Leben in ihr heranwächst. In verschiedenn Foren kann man lesen, dass dies nun der Zeitpunkt ist, bei welchem man eine leichte Veränderung der Zitzen beobachten kann... ich finde tatsächlich das Cree´s Zitzen leicht rosa werden.
Für mich ist diese Woche emotional sehr besonders. Man kann nichts sehen, aber man beginnt zu fühlen. In Cree verändert sich etwas. Sie ist ruhiger, sanfter. Sie wirkt in sich gekehrter – so, als würde sie sich tief in ihrem Inneren neu sortieren. Vielleicht, weil da in ihr gerade Verbindungen entstehen, die für immer bleiben. Sie liegt viel in der Sonne und relaxt und it einfach ruhiger als sonst.
Noch sind die kleinen Wesen winzig. Gerade einmal ein paar Millimeter groß. Und doch ist jetzt alles entschieden: Hier wird neues Leben getragen. Hier wird aus Hoffnung Realität.
Und ich sitze daneben. Beobachte. Fühle mit. Und kann nur staunen.
Weiter gehts hier - bald.... habt Geduld, ich muss sie ja schließlich auch haben!